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Silikonringpessar - Ringpessar

Anwendungsbereich:

Das Ringpessar besteht aus flexiblem gewebefreundlichem Silikon und bei größeren Durchmessern aus einem Stahlfederkern. Hierdurch ist es sehr elastisch und dadurch relativ leicht von der Patientin zu wechseln. Der Umfang des Ringes ist relativ schmal. Mit dem Ringpessar werden bevorzugt leichtere Senkungsbeschwerden und leichtere Formen der Inkontinenz behandelt. Bei den Trägerinnen wird ein noch (wenn auch vermindert) tragfähiger Beckenboden vorausgesetzt. Durch die Reposition der Senkung und suburethrale Stützwirkung kann es auch der Entstehung einer Stressinkontinenz vorbeugen.

 

Größen:

Verschiedene Größen des Ringpessars von minimal 50mm bis maximal 100mm können angepasst werden. Es sollte das Pessar mit dem kleinsten Umfang eingelegt werden, das gerade hält.

 

Gebrauch:

Im allgemeinen passt der Arzt bei der Erstuntersuchung das Pessar an. Durch Belastung wie Husten, Pressen und Bewegung sollte dann getestet werden, ob das Pessar auch hält.

Eine Beschichtung mit Östrogencreme erleichtert das Einführen des Pessars. Nach dem Test sollte der Sitz des Pessars noch einmal vom Arzt kontrolliert werden. Das Pessar ist relativ einfach von der Patientin zu wechseln d.h. abends zu entfernen und morgens wieder einzuführen. Die Beschichtung mit Östrogencreme erleichtert das Einführen und verbessert die lokale Durchblutung sowie den Aufbau von Epithel und Gewebe. Dabei sollten jedoch ausschließlich östriolhaltige Cremes (kürzere Haftung am Rezeptor) verwandt werden. Da zum Erzielen der Gleitfähigkeit relativ wenig Creme (kleine  Oberfläche) nötig ist, empfehlen wir die Verwendung einer höher dosierten östriolhaltigen Creme mit 1 mg Östriol/1g Creme. Das Wechseln durch die Patientin erfolgt am besten im Stehen, wobei ein Bein auf einem Schemel aufgestellt werden kann, ist dies zu schwierig, kann es auch unter leichtem Spreizen der Beine im Stehen an einer Wand oder im liegen erfolgen. Beim Einlegen sollte die Patientin ebenso darauf achten, dass zunächst der zusammengedrückte Ring ins hintere Scheidengewölbe eingelegt und dann der Ring nach vorn oben geschoben wird. Bei der Entfernung fasst die Patientin den Ring mit dem Zeigefinger den Ringteil. Die Fixierung eines Ziehfadens kann hilfreich sein.

 

Nebenwirkungen/Komplikationen:

Die Pessartherapie mit dem Ringpessar hat das Ziel, auch in Kombination mit zusätzlichen Maßnahmen wie Beckenbodentraining und lokaler Östrogentherapie die Senkungsbeschwerden der Patientin zu heilen oder zu vermindern. Auch wenn langfristig eine Operation geplant sein sollte, kann das Ringpessar in Kombination mit lokalen Östrogenen als "Vorbereitung vor der Operation" verwandt werden. Das tägliche Wechseln durch die Patientin ggf. bei Frauen nach der Menopause mit lokaler Östrogentherapie verhindert Komplikationen. Bleiben trotz wechselnder Größen des Rings doch noch Senkungsbeschwerden oder hält der Ring unzureichend, sollte - zumindest vorübergehend - auf ein Würfelpessar und lokale Östrogentherapie übergegangen werden. Kontraindikationen für Östriolcremes sollten beachtet werden (z. B. Schwangerschaft, Stillzeit, östrogenabhängige Tumore). Bei pflegebedürftigen oder ängstlichen Patientinnen kann es ratsam sein, eine Pflegekraft oder ein Familienmitglied in die Handhabung des Wechselns zu integrieren.

 

Hinweis:

Das Produkt sollte jeweils nur von einer Patientin verwandt und kann bei Zimmertemperatur gelagert werden. Das Säubern des Pessars sollte unter fließendem lauwarmen Wasser ohne Verwendung von Desinfektionsmittel erfolgen.